Länger Gemeinsam Lernen
Baden-Württemberg e.V.
 

Andere Initiativen / Befürworter einer neuen Schulpolitik

Personen / Parteien / Institutionen




  1. Landesschülerbeirat B.-W.
    Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg fordert eine Verlängerung der Grundschulzeit auf sechs Jahre. "Die Entscheidung, welchen Bildungsweg ein Schüler geht, darf nicht schon nach dreieinhalb Jahren fallen", sagte Landesschülersprecher Frank Wendel der Deutschen Presse-Agentur dpa... (SN 23.11.07 )
  2. Bertelsmann Stiftung
    Angesichts der großen Herausforderungen an das Bildungssystem durch Migration und demographischen Wandel befürwortet eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung weitreichende Reformen. Das zeigt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Insbesondere die Eltern plädieren für eine Reform des dreigliedrigen Schulsystems, den raschen Ausbau der Ganztagsschule und eine bessere Integration von Kindern mit Migrationshintergrund.
    Kompletter Text als PDF
  3. Katholisches Landvolk B.-W.
    Stellungnahme des Verbands Katholisches Landvolk e.V. zur Schulsituation in Baden-Württemberg
    (PDF, Presseerklärung)
  4. Präsident des CDU-Wirtschaftsrats Kurt Lauk
    Der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt Lauk, bezeichnet Hauptschulen als die größte bildungspolitische Belastung, deshalb seien sie nicht haltbar. Er plädiert für ein zweigliedriges Schulsystem.

    Lauk hat die Union aufgefordert, nicht länger am Modell der Hauptschule festzuhalten. "Die CDU muss sich dringend von dem Mantra verabschieden, dass die Hauptschulen gute Bildung in der Breite sichern. Genau das tun sie nicht", sagte er im FOCUS-Interview. Die Hauptschulen seien die größte bildungspolitische Belastung für die Wirtschaft. "Die CDU muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Hauptschule nicht zu retten ist", mahnte Lauk. Es sei an der Zeit, die ideologischen Gräben der 70er-Jahre zu verlassen.

    Chancengleichheit für Spätentwickler
    Der Wirtschaftsexperte, der dem Europäischen Parlament angehört, plädiert für mehr Durchlässigkeit und hält das bestehende System für verfehlt: "Das Schulsystem heutiger Art zementiert die hoffnungslose Lage schwächerer Schüler, statt diese zu fördern", beklagte Lauk. "Wir müssen auch Spätentwicklern, die sich erst nach der vierten, sechsten, zehnten Klasse entfalten, bessere Chancen geben." Der Präsident des Wirtschaftsrats setzt auf ein zweigliedriges Schulsystem "mit einem Gymnasium und einer Volksschule im wörtlichen Sinne". Zugleich meldete Lauk Zweifel an speziellen "Elite-Schulen" an: "Besonders begabte Kinder müssen besonders gefördert werden, aber in regulären Schulen und nicht in einem Sondersystem. Wenn sich die Elite absondert, kommt zu wenig von dem, was Elite leisten kann, anderen Kinder zugute."
  5. BDKJ Deutschland
    Keine Coca-Cola, ein neues Schulsystem und ein himmlischer Slogan, der bleibt. BDKJ-Hauptversammlung gestaltet Zukunft von Kirche, Staat und Gesellschaft.
    [...] Unzufrieden ist der BDKJ mit dem deutschen Bildungssystem: Weil dieses Ungerechtigkeit fördert, fordern die katholischen Jugendverbände die Abschaffung des bestehenden Schulsystems und die Konzipierung einer einheitlichen Schulform für ein längeres, gemeinsames Lernen. [...]
    BDKJ Pressemitteilung (PDF)
  6. Landesjugendring Baden-Württemberg
    Auch die Vollversammlung des Landesjugendrings Baden-Württemberg hält eine umfassende Schulreform für notwendig und fordert "Längeres gemeinsames Lernen"
    (PM vom 21.4. 2008).
  7. Reinmar du Bois - Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie Olgahospital Stuttgart
    11.3.2008, Stuttgarter Zeitung:
    Wie erklärt sich die stetig wachsende Zahl der Schulverweigerer? Was läuft in den Schulen falsch?

    Ich bin der festen Überzeugung, dass unser dreigliedriges Schulsystem die Entwicklungen verschärft. Dort wird den Kindern die Entsolidarisierung vorgelebt, wer kann, rettet sich aufs achtjährige Gymnasium, während die Hauptschulen immer stärker verelenden. Wir brauchen eine längere Basisschule mit einer guten Nachmittagsbetreuung, in der die Kinder gemeinsam lernen und sich gegenseitig unterstützen, und keine frühzeitige Selektion, die Kinder schon mit zehn Jahren zu Verlieren abstempelt....
  8. Wirtschaftsweiser Professor Dr. Bofinger
    Zevener Zeitung 10.1.2008
    Plädoyer gegen Schwarz-weiß-Malerei -
    Wirtschaftsweise Professor Dr. Bofinger beim Jahresempfang der IHK in Stade - Scharfe Kritik am dreigliedrigen Schulsystem
    ...Auch wenn sich Professor Dr. Bofinger dafür stark machte, dass die Verschuldung öffentlicher Haushalte nicht weiter wächst, plädierte er für einen moderaten Umgang mit dem Rotstift: In seinem Manuskript drückte er diese Ansicht weitaus plakativer aus als in seiner Rede: "Was würde es unseren Kindern helfen, wenn sie in zwei Jahrzehnten keine Staatsschulden mehr haben, aber dafür weitgehend verblödet sind?"
    Die Hauptschule ist nach Überzeugung des Experten ein Auslaufmodell. Die Erfahrung habe gezeigt, dass das starre Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem viele junge Menschen nicht ausreichend fördere. Das entspreche nicht mehr dem, was international als "best practice" anzusehen sei, betonte Prof. Dr. Bofinger und bekam dafür viel Applaus von den über 700 IHK-Gästen.
    Außerdem zeige der internationale Vergleich, dass Deutschland bei den Ausgaben pro Schüler unter dem Durchschnittsniveau liege. "Im EU-Vergleich weisen wir die drittniedrigsten öffentlichen Bildungsausgaben bezogen auf das Inlandsprodukt auf", sagte der Festredner. ...
  9. Bischof Huber Vors. des Rates der ev. Kirche in Deutschland
    beim Bildungskongress der Bertelsmann-Stiftung am 1.12.06 in Hannover:
    • "….. Wir sind die Weltmeister im Aussortieren und Separieren. …..
    • …. Das Versprechen der Chancengleichheit muss endlich eingelöst werden…...
    • ….. Seit 40 Jahren hat man nicht erreicht, einen gerechten Zugang zu Bildung zu schaffen……
    • ….. In der Entwicklung von Bildung und Erziehung ist nicht gesellschaftlicher Wandel, sondern Stillstand zu konstatieren…...
    • ….. Es ist ein Armutszeugnis, wenn erst der demographische Wandel uns bewusst macht, wie wichtig und wertvoll Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft sind…."
  10. Landesfamilienrat B.-W.
    Landesfamilienrat will sechsjährige Grundschule
    Der Landesfamilienrat Baden-Württemberg spricht sich für eine mindestens sechsjährige gemeinsame Grundschulzeit aus. Das Schulsystem verlange von 9- und 10-Jährigen fast nicht mehr revidierbare Weichenstellungen, sagte Geschäftsführerin Rosemarie Daumüller im SWR (29.11.07).
  11. Dr. M. Ruep MD
    (Schwäbische Zeitung 27.9.08)
    "......Grundsätzlich aber sehe sie sich vor allem der Wahrheit, dem Grundgesetz verpflichtet. Als Beispiel führte sie die Diskussionen um längeres gemeinsames Lernen an. Die Linie des Kultusministeriums ist bisher, die Schüler nach der vierten Klasse zu trennen. Ruep sagte, sie wisse, dass dies aus entwicklungspädagogischer Sicht ein völlig ungeeigneter Zeitpunkt sei - diese Meinung habe sie vertreten und werde auch in ihrer neuen Funktion als PH-Rektorin nichts ändern."
  12. CDU-Sozialausschüssen B.-W.
    SWR am 11.7.2007:
    Zustimmung für längere Grundschule
    Auch bei den CDU-Sozialausschüssen findet der Vorschlag die Kinder länger in der Grundschule gemeinsam lernen zu lassen, Unterstützung. "Wir wollen, dass den Kindern mehr Zeit zur Entwicklung und zum gemeinsamen Lernen gegeben wird", sagte der Landeschef (B.-W.)der Ausschüsse, Christian Bäumler.
  13. Lothar Späth
    beim Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT):
    "Gefragt sind massive strukturelle Veränderungen: Weg von einem Bildungssystem, das zu stark darauf ausgerichtet ist, überdurchschnittliche Schüler von unterdurchschnittlichen zu trennen, hin zu einem System, das individuelle Schwächen ausgleicht und Talente fördert. Das lässt sich weder durch das althergebrachte Dreiklassensystem, noch durch eine überwiegende Beibehaltung des herkömmlichen Frontalunterrichts gewährleisten".
  14. Rita Süssmuth
    "Es ist ein Fehler, auf dem verhängnisvollen Prinzip der frühen Auslese in der vierten Klasse zu beharren. Diese Auslese steht im krassen Widerspruch zur ureigensten Intention humaner Pädagogik, die sich als fördernde versteht und jedes Kind entsprechend seinen Möglichkeiten unterstützt und in die Gesellschaft integriert. Wir brauchen eine stärker individuelle Lernförderung, heterogene Lerngruppen, mit starken und schwächeren Schülern, die von und miteinander lernen."